Psychologische Diagnostik ist die zentrale Methodenlehre innerhalb der Fächer der Angewandten Psychologie. Neben dieser Funktion erfüllt die Diagnostik auch Aufgaben in den Grundlagendisziplinen der Psychologie. Das Erstellen einer psychologischen Diagnose ist Teil einer umfassenderen Intervention, in der Planen, Verändern, Entscheiden und Beurteilen eine wesentliche Rolle spielen.
Zusammenfassung. In Studien zum Einfluss einer psychologischen Operationsvorbereitung auf den postoperativen Anpassungsstatus von Patienten wurde bislang einer möglichen Interaktion der Art der Vorbereitung mit Persönlichkeitsmerkmalen des Patienten nur wenig Beachtung geschenkt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse von Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Formen der psychologischen Operationsvorbereitung und bestimmten Merkmalen des Patienten im Hinblick auf subjektive und objektive Indikatoren der perioperativen Patientenbelastung. In einer Untersuchung an 97 chirurgischen Patienten (Nasennebenhöhlen- oder Septumoperationen; 66 Männer und 31 Frauen) konnte nachgewiesen werden, dass die beiden Vorbereitungsprogramme "Information" und "Entspannung/Ablenkung" zusammen mit dem Geschlecht der Patienten sowie den Persönlichkeitsmerkmalen vigilante und kognitiv vermeidende Angstbewältigung eine Wechselwirkung auf perioperative Belastungsmerkmale (Angst, Genesungsfortschritt, Schmerzbelastung) ausübten. Die Ergebnisse werden auf dem Hintergrund des Modells der Bewältigungsmodi ( Krohne, 2003 ) diskutiert.
Zusammenfassung. Soziale Unterstützung mit den beiden zentralen Dimensionen der emotionalen und informationellen Unterstützung ist ein wichtiger Prädiktor der perioperativen Anpassung chirurgischer Patienten. Der Fragebogen zur "Emotionalen und Informationellen Sozialen Unterstützung bei Operationen" (EISOP-R) misst diese Unterstützung auf vier Dimensionen: (1) Emotionale und informationelle Unterstützung durch Fachleute, (2) emotionale Unterstützung aus dem sozialen Netz, (3) informationelle Unterstützung aus dem sozialen Netz sowie (4) Zufriedenheit mit der erhaltenen sozialen Unterstützung. Diese Dimensionen standen in signifikanter Beziehung zu Variablen der perioperativen Anpassung. Emotionale Unterstützung aus dem sozialen Netz sowie Unterstützung durch Fachleute hatten einen günstigen Effekt auf die perioperative Belastung, während informationelle Unterstützung, besonders in der präoperativen Phase, eher belastungssteigernd wirkte. Diese Zusammenhänge fielen bei Frauen deutlicher aus als bei Männern.
Abstract. We provide a short overview of the research in Behavioural Cardiology at the Department of Psychology at the Johannes Gutenberg-University Mainz focussing on two lines of research: Studies of psychosocial variables that might enhance or attenuate cardiovascular risk in healthy individuals and studies of psychosocial variables and health behaviours that might impact the health status of patients listed for heart transplantation. Our studies so far suggest that psychosocial factors like anxiety and repressive coping impact information processing and cardiovascular responses to stress. Moreover, we examine the impact of health-protective resource variables including self-efficacy and physical activity on psychological and physiological functioning in everyday life. Our studies of patients newly listed for heart transplantation document high levels of depression, the relevance of ischaemic aetiology regarding negative emotions and lacking support, and difficulties with smoking cessation and fluid restriction. Future analyses will show if these characteristics independently contribute to adverse pre-transplantation outcomes.